Der Begriff Naturschutz umfasst alle Aktivitäten und Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung des natürlichen Ökosystems. Der Schutz von Naturgebieten und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten soll die Natur langfristig für den Menschen nutzbar machen und erhalten.
Was bedeutet Naturschutz?
Um die biologische Vielfalt zu erhalten, umfassen alle Aktivitäten zum Schutz und zur Verbesserung von Ökosystemen und ihren Leistungen den Naturschutz. Durch die Einrichtung von Naturschutzgebieten können seltene Tierarten und Pflanzen vor dem Aussterben geschützt werden. Der praktische Naturschutz sichert Ökosysteme vor der Ausbeutung durch Menschen. Ziel des Naturschutzes ist es, das funktionierende, abgestimmte Zusammenspiel aller natürlichen Elemente zu erhalten und somit die Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen zu sichern sowie die Natur als einzigartiges und unersetzliches Phänomen zu bewahren.
Ziele des Naturschutzes
Zu den Zielen des Naturschutzes zählen:
- Die Erhaltung von Natur, Landschaft und Wildnis in ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit
- Die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Natur-Haushaltes. Dabei soll die Natur für den Menschen nachhaltig als Ressource nutzbar bleiben
- Die Bewahrung von Natur aufgrund ihres Eigenwertes unter Berücksichtigung des Artenschutzes
Gründe für den Naturschutz
Der Naturschutz ist wesentlich für die Gegenwart und Zukunft der Lebensbedingungen von Menschen, Tieren und Pflanzen. Ausgeübter Naturschutz ist vielfach Umweltschutz. Dies macht insbesondere der Waldbestand deutlich. Der Naturschutz ermöglicht außerdem zahlreiche Arbeitsplätze im Ökolandbau, durch erneuerbare Energien sowie als Beschäftigte in Nationalparks. Die Natur ist schutzwürdig, da sie sich vielfach als Ratgeber für vorteilhafte Entwicklungen, Abwehr-Mechanismen und Überlebens-Techniken präsentiert. Die Natur eignet sich ideal zu Forschungs-Zwecken. Dazu zählen selbstheilende und selbstreinigende Prozesse. Viele nebenwirkungsfreie Mittel zur Linderung gesundheitlicher Beschwerden stammen aus der Natur. Die Schönheiten der Natur vermitteln den Menschen seit ewigen Zeiten Lebensfreude, Entspannung und Abwechslung sowie Inspirationen. Eine herrliche Natur bietet die Gelegenheit zum Urlaub und um sich vom Alltagsstress zu erholen. Die Erhaltung der Natur ist weltweit ein schutzwürdiges, vereinendes Ziel für alle Menschen.
Unterschied zum Umweltschutz
Zwischen Umwelt- und Naturschutz gibt es zahlreiche Verbindungen bei dem gemeinsamen Ziel, die Lebensbedingungen auf der Erde zu erhalten. Während sich der Naturschutz auf die Entwicklung der Natur in ihrer Gesamtheit ausrichtet, fokussiert sich der Umweltschutz vorrangig auf den menschlichen Einfluss auf die Umwelt. Umweltschützer kümmern sich um die Reduzierung von Schadstoffen zur Verhinderung von Bodenbelastungen oder die Einleitung von Giftstoffen in Gewässer. Dazu streben sie Regeln für das menschliche Verhalten an. Der Schutz der Umwelt findet oftmals im Streit mit wirtschaftlichen Interessen statt.
Schutzgüter des Naturschutzes
Der Naturhaushalt setzt sich aus biotischen und abiotischen Komponenten zusammen. Fauna und Vegetation gelten als biotische Bestandteile. Zu den abiotischen Bestandteilen zählen:
- Gewässer
- Klima
- Luft
- Biotope
- Landschaftsbilder
Die aufgeführten Bestandteile des Naturhaushaltes gelten aufgrund ihrer Bedeutung als Schutzgüter des Naturschutzes. Ausfällen oder Einschränkungen in den einzelnen Bereichen können die menschliche Lebensqualität und Gesundheit spürbar beeinträchtigen.
Artenschutz: Bedrohte Tier- und Pflanzenarten
Die biologische Vielfalt ist die Summe der Vielfalt der Arten, der Lebensräume sowie der genetischen Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten. Die rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten füllt sich mit zunehmenden Folgen in rasanter Schnelligkeit. Naturschützer schlagen Alarm: Das Fehlen von immer mehr Pflanzenarten beschleunigt das Insekten-Sterben. Bienen und andere Insekten spielen als Bestäuber eine wesentliche Rolle für die Lebensmittel-Herstellung.
Ziele und Ansätze zum Schutz der biologischen Vielfalt
Durch Zerstörung der Lebensräume, Wilderei und illegalen Handel sind weltweit zahlreiche Tierarten vom Aussterben bedroht. Durch die Rodung von Wäldern, eine veränderte Landwirtschaft und Umweltschäden ist der Bestand und die Entwicklung von Pflanzen ebenfalls in der Defensive. Tiere, Pflanzen und Mikro-Organismen tragen zur Reinigung von Wasser und Luft bei. Sie dienen als Nahrung und Arzneimittel. Ziel ist es, dieses natürliche Gleichgewicht zu erhalten. Um diese positiven Effekte zu erreichen, sind nationale und internationale gesetzliche Verbote erlassen worden. Dazu zählen Jagd- und Fangverbote für bestimmte Tier- und Fischarten. Viele Fischbestände sind durch Überfischung drastisch reduziert worden. Die nötigen Überwachungs-Maßnahmen helfen jedoch nur bedingt. Naturschutz-Verbände und naturbewusste Privatpersonen unterstützen die Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt neben staatlichen Einrichtungen. Dazu finden flankierende Informations- und Diskussions-Veranstaltungen in der Öffentlichkeit statt. Dadurch soll das Verbraucher-Bewusstsein beim Lebensmittel-Konsum und der Abfall-Entsorgung beeinflusst werden. Der umstrittene Einsatz bestimmter Düngemittel führt zu langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzungen. Ein Problem beim Schutz der biologischen Vielfalt ist die Uneinigkeit verschiedener Staaten zur Umsetzung von Gegenmaßnahmen aufgrund wirtschaftlicher Interessen. Selbst Naturschutz-Gebiete fallen immer häufigen anderen Zielen zum Opfer.
Wälder
Deutschlandweit bevölkern etwa 10.000 Tier- und Pflanzenarten den Wald. Hier finden Vögel und Pilze, Flechten wie Insekten Nahrung und Entwicklungsmöglichkeiten. In dieser über lange Zeit gewachsenen Gemeinschaft befinden sich unzählige Mikroorganismen sowie 72 Baumarten. Der Bestandsschutz funktionsfähiger Wälder zählt zu den wichtigsten Aufgaben des Naturschutzes. Durch sauren Regen, Orkane, Schädlinge wie Borkenkäfer und nicht zuletzt die Rodung riesiger Baumbestände reduziert sich der zunehmend der Waldbestand. Ob saubere Luft, ein erholsamer Spaziergang oder Brennholz: Seit jeher hat der Mensch eine enge Beziehung zum Wald. Aufforstungs-Programme, die Einrichtung von Naturschutz-Gebieten sowie die Reduzierung von Kohlendioxid in der Luft sollen dem drohenden Defizit entgegenwirken. Außerdem nehmen die Waldbesitzer eine größere Verantwortung wahr.
Meere & Küsten
Die Meere bilden eine wesentliche Lebensvoraussetzung für den Menschen als Nahrungs- und Energielieferant sowie durch die Möglichkeit zum globalen Gütertransport. Die Weltmeere und ihre Küsten beeinflussen maßgeblich das Klima. Außerdem werden die Meere weltweit von erholungssuchenden Menschen genutzt. In den Meeren sind Fische, Algen und unzählige Organismen zu finden. Dort befinden sich ebenso einzigartige Korallenriffe. Die oft zitierte Selbstreinigungskraft der Meere und die Gewährleistung des klimatischen Gleichgewichts wird zunehmend durch menschliche Eingriffe gefährdet. Neben den Gefahren für die Menschen ist dadurch ebenfalls der Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bedroht. Die Gefährdung der Meere durch Müll und die Verschlechterung der Wasserqualität hat mehrere Ursachen. Dazu zählen die Verunreinigungen der Meere durch Plastikmüll und die Verschmutzung durch Treibstoff-Entsorgung oder Unfälle von Schiffen. Hinzu kommen Abwasser-Einleitungen mit Giftstoffen und Schwermetallen. Das Problem der Meeresveränderungen wird durch die langsam ansteigende Meerestemperatur und ein leichtes Sinken der Meeresspiegel noch verstärkt. Nationale Naturschutz-Gebiete wie das Wattenmeer sollten einen besseren Schutz für Tiere und Pflanzen bieten. Dadurch wird zahlreichen Vogelarten eine Möglichkeit als sichere Rast- und Brutstätte gegeben. Erste Maßnahmen wie das Einsammeln von Plastikmüll dienen dem Ziel, die Ozeane vor einer Mülltragödie zu bewahren. Insektenvernichtungs-Mittel und Plastikteile werden verstärkt in Fischen gefunden, die in die Nahrungskette gelangen. Ob als Plastiktüte oder leeres Trinkbehältnis: Unmengen an Plastik landet durch den Massentourismus in den Meeren. Einige Plastikmüllteile zerfallen, ohne sich gänzlich aufzulösen. Sie schwimmen als Mikroplastik im Meer und vermischen sich mit Plankton. Die Folgen für die Meerestiere sind verheerend.
Süßwasser
In natürlichen Seen, Stauseen und Teichen sowie Flüssen und Bächen befindet sich überwiegend Süßwasser, aus denen Trinkwasser gewonnen werden kann. Die Flüsse münden entweder direkt oder indirekt in die Meere. Daher wird die Qualität des Meerwassers von der Wasserqualität zuführender Flüsse beeinflusst. Ohne die erforderlichen Reinigungs- und Filtermethoden werden in zahlreichen Ländern Abwässer aus der Industrie und von Privathaushalten in die Kanalisation eingeleitet. Teilweise fließen die Abwässer direkt in Bäche und Flüsse. Außerdem gelangen landwirtschaftlich eingesetzte phosphat- und stickstoffhaltigen Düngemittel über das Grundwasser in Bäche und Flüsse und dann ins Meer. Außerdem wird häufig aus Kläranlagen verbleibender Klärschlamm unsachgemäß entsorgt. Giftiger Klärschlamm vernichtet zahlreiche Mikro-Organismen und kann zusätzliche Probleme durch Krankheitskeime verursachen. In Deutschland sorgt eine Fülle von Vorschriften und Kontroll-Mechanismen für sauberes Trinkwasser. Schädliche Eingriffe in Gewässer werden überwiegend verhindert. Geschädigte Biotope werden in der Regel wiederhergestellt. Zunehmend werden kommunale Maßnahmen zur Renaturisierung staatlich gefördert. Dadurch werden künstliche Bachbett-Begradigungen wieder in ihren ursprünglichen natürlichen Zustand zurückversetzt. Bestehende Moore, Auen und Feuchtgebiete werden besonders geschützt, sie dienen als Wasserspeicher und natürlicher Ausgleich bei Überschwemmungen.
Klima & Energie
Aufgrund der Industrialisierung ist nicht nur der Wohlstand gestiegen, sondern auch der Energiebedarf. Für die Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse in der Schwerindustrie, Leichtindustrie und chemischen Industrie wird immer mehr Energie benötigt. Seit dem Unglück von Fukushima werden verstärkt Alternativen zur Energie-Erzeugung durch Atomkraft gesucht. Aufgrund der Belastungen für die Luft soll mittel- oder langfristig ebenso auf Kohlekraftwerke verzichtet werden. Luft-Verunreinigungen durch Kohlen- und Schwefeldioxid sowie Stickoxide sollen verhindert werden. Durch die Vermischung giftiger Stoffe mit Wasser entsteht „saurer Regen“, der maßgeblich das Waldsterben verursacht. Große Mengen Kohlendioxid gelangen in die Atmosphäre und führen zum sogenannten „Treibhaus-Effekt“. Dabei wird die Ozonschicht als Schutz vor gefährlichen UV-Strahlen geschwächt. Smog-Warnungen des Deutschen Wetterdienstes werden im Sommer immer häufiger. Höhere Luft-Verunreinigungen werden ebenso durch den stark gestiegenen Transport von Waren und Gütern mit Schiffen, Flugzeugen und Lkw verursacht. Gleichzeitig werden riesige Waldflächen gerodet, die für eine reine, sauerstoffhaltige Luft gebraucht werden. Erneuerbare Energien wie Sonnenenergie, Windkraft und Wasserkraft sowie Erdwärme oder Biomasse sollen Verschmutzungen von Luft, Wasser und Böden deutlich verringern. Der kausale Zusammenhang zwischen Natur, Klima und Energie ist dabei überdeutlich. Gefährdungen und Schutzmaßnahmen mit Bezug zur Natur stimmen im Bereich von Energie und Klima vielfach mit Umwelt-Interessen überein.
Landwirtschaft
Durch die Übernutzung landwirtschaftlicher Anbauflächen wurden den Böden Nährstoffe entzogen. Die Vergrößerung landwirtschaftlicher Felder führte zum Wegfall von Hecken, Sträuchern und Ackerrändern als Lebensraum für Vögel, Insekten und Ackerkräutern. In landwirtschaftlichen Betrieben könnten durch Restrukturierungen von Anbauflächen wertvolle Beiträge zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet werden. Dies gilt auch für die Auswahl der Düngemittel. Zu den umstrittensten Mitteln zählt Glyphosat, dass der Artenvielfalt schadet. Wiesen und Weiden sollten als Lebensräume zum Erhalt der Artenvielfalt geschützt werden. Ebenso bieten landwirtschaftliche Scheunen und Ställe Lebensräume, die erhalten werden sollten.
Globaler Naturschutz
Die Erderwärmung als Folge menschlicher Eingriffe in die Natur ist wissenschaftlich bewiesen. Fachleute sprechen vom „Klimawandel“. Wüstenbildungen, Dürre-Katastrophen und zunehmende Stürme und Überschwemmungen sprechen eine eindeutige Sprache. Dazu zählen ebenfalls das Abschmelzen der Pole und das Artensterben in der Tierwelt. Angesichts der steigenden Weltbevölkerung und der klimatischen Veränderungen weisen Forscher bereits jetzt auf einen zukünftig deutlich größeren Trinkwasser-Mangel hin. Insgesamt besteht eine erhebliche Gefährdung des Lebensraumes für Menschen, Tiere und Pflanzen. Für klimatische Veränderungen und Luft-Verschmutzungen gibt es keine Grenzen. Daher müssen Maßnahmen für dieses globale Problem auf dieser Ebene gelöst werden.
Globale Naturschutzprojekte und Umweltschutz
Es gibt weltweite, bilaterale und nationale wie regionale Abkommen und Programme zum Natur- und Umweltschutz. Dazu zählen Vereinbarungen über eine Entwicklungs-Zusammenarbeit. In den Wüstenregionen werden einige Trinkwasser-Projekte umgesetzt. Außerdem werden neue Methoden zum Pflanzenanbau in wasserarmen Gebieten erforscht. Neben den Naturschutz- und Umweltministerien der Länder und den Vereinten Nationen setzen sich zahlreiche internationale Organisationen für den Erhalt von Natur und Umwelt ein. Die bereits im Jahr 1848 gegründete Weltnaturschutzunion IUCN führt seit dem Jahr 1963 die sogenannte rote Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Die IUCN führt regelmäßige Kongresse zum Artenschutz durch. Außerdem hat die Weltnaturschutzunion ein System zur Kategorisierung von Schutzgebieten geschaffen. Die Organisation Greenpeace wurde durch Aktionen gegen den Walfang und die Kernenergie bekannt. Sie engagiert sich für Themen wie die globale Erwärmung, Überfischung und die Zerstörung von Urwäldern. Die Schweitzer Stiftung WWF setzt sich als internationale Natur- und Umweltschutz-Organisationen für biologische Vielfalt und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ein. Zahlreiche Projekte und Fördermittel kamen bisher dem erfolgreichen Schutz von Elefanten und Nashörnern in Afrika zugute.
Politische Instrumente des Naturschutzes
Zu den bisherigen politischen Aktivitäten in Sachen Naturschutz zählen das Wiener Übereinkommen zum Schutz der Ozonschicht und die Waldschutz-Initiative in Kopenhagen. Außerdem wurde im Jahr 1992 in Rio de Janeiro eine Biodiversitäts-Konvention beschlossen. Ebenfalls fanden mehrere Umwelt- und Klimakonferenzen statt. Die Weltklima-Konferenzen haben bislang noch nicht den erhofften Durchbruch für international verbindlich durchzuführende Maßnahmen gebracht. Problematisch ist zudem, dass sich nicht alle Nationen an Zielsetzungen und Erklärungen zum Schutz von Klima und Umwelt beteiligen. Mit dem Beschluss der Bundesregierung zur Energiewende soll der Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen entgegengewirkt werden. Durch eine grundlegende Veränderung der Energieversorgungs-Systeme soll die Herstellung und Nutzung zukünftiger Energie effizienter und umweltfreundlicher erfolgen. Umweltverträgliche Industrie-Anlagen sollen staatlich unterstützt werden. Mehr Forschungs-Projekte zur Erhaltung der Natur sollen in Auftrag gegeben und berücksichtigt werden. Dazu zählt das Forschungs-Projekt „Natürliche Waldentwicklung als Ziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“. Die Förderung naturnaher Wald-Bewirtschaftung durch Bundes- und Landesmittel zeigt bereits gute Erfolge. Zu den nationalen, europäischen und internationale Normen und Schutzkonzepte zum Erhalt der Natur zählen außerdem:
- Biodiversitäts-Strategie der EU bis 2020
- Die europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH)
- EG-Vogelschutz-Richtlinie
- Schutzkonzept „Natura 2000“
- Berner Konvention: Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume
- Bonner Konvention: Schutz wandernder Arten
- Bundes- und Landes-Naturschutzgesetz
- Verschiedene Bestimmungen des Forst-, Jagd- und Fischereirechts
Die bekanntesten Naturschutzgebiete in der Welt
Überall auf der Welt sind Naturschutz-Gebiete zum Erhalt der biologischen Vielfalt eingerichtet. Zu den weltweit bekanntesten Naturschutz-Gebieten zählen:
Galapagos
Die zahlreichen großen und kleinen Inseln im Ostpazifik ziehen Biologen wie Touristen magnetisch an. Die einzigartige Flora und Fauna der Inseln zählen zum Weltnaturerbe der UNESCO. Rund 40 Prozent der Tier- und Pflanzenarten sind nur auf den Galapagos-Inseln zu finden. Die Regeln des Nationalparks werden streng überwacht.
Serengeti
Die Grassteppen der Serengeti umfassen mit 30.000 Quadratkilometern eine Fläche von der Größe Nordrhein-Westfalens. Dieses riesige intakte Ökosystem ist während der Regenzeit ein zentraler Lebensraum für wandernde Huftiere. Die außerordentliche Savanne verläuft vom Norden Tansanias bis zum Süden Kenias. Im Serengeti-Nationalpark, Weltnaturerbe der UNESCO, befindet sich das Ngorongoro-Schutzgebiet.
Great Barrier Reef
Das große Barriereriff vor der australischen Nord-Ostküste verfügt auf einer Länge von 2300 Kilometern über etwa 2900 Korallenbänke. Es bietet Lebensraum für 1500 Fisch- sowie 5000 Weichtierarten. Das Naturphänomen ist mit 347.000 Quadratkilometern fast so groß wie Deutschland.
Amazonien
Das Amazonas-Becken bildet mit 7 Millionen Quadratkilometern die weltweit größte zusammenhängende Landschaft. Von Piranhas über Kaimane bis zur Wasserschlage Anakonda sind hier exklusive Tierarten anzutreffen.
Yellowstone
Der älteste Nationalpark der Welt ist der seit dem Jahr 1872 bestehende Yellowstone-Nationalpark in Wyoming, USA. Neben 2000 Pflanzen- und 300 Vogelarten sind hier zahlreiche Bisons, Grizzlys und Wölfe sowie Pumas und Streifen-Hörnchen zu beobachten.
Naturschutz in Deutschland
Der Naturschutz in Deutschland findet durch die jeweils dafür zuständigen Stellen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene statt. Das Bundesamt für Naturschutz verfolgt die nationale Strategie zur biologischen Vielfalt unter Beachtung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) von Rio de Janeiro, dass bis zum Jahr 2018 bereits durch 196 Staaten unterzeichnet worden ist. Außerdem werden die Öko-Systemleistungen von Auen und Fließgewässern verbessert. Teilweise werden ganze Flusslandschaften renaturiert. Diese Maßnahmen sollen zu einem naturverträglichen Hochwasserschutz beitragen. Gemäß der Wasserrahmen-Richtlinie vom 20.12.2000 sollen alle Gewässer spätestens bis zum Jahr 2027 einen guten Zustand erreichen. Als wirksame Instrumente des Naturschutzes sollen Schutzgebiete ausgeweitet und die Qualitätskriterien verbessert werden. Kommunale Projekte ergänzen diese Maßnahmen und tragen den örtlichen Besonderheiten Rechnung. Zusätzlich kümmern sich einige Verbände und Vereine um den Erhalt und die Gestaltung der Natur. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, NABU, setzt sich für Artenvielfalt, den Schutz intakter Lebensräume sowie für sauberes Wasser und gute Luft ein. Außerdem engagiert sich der Verband für gesunde Böden und den schonenden Umgang mit endlichen Ressourcen. Mit dieser Zielsetzung wurden außerdem zwei Stiftungen gegründet. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) setzt sich für ähnliche Ziele ein. Dazu zählen die Pflege von Naturschutz-Flächen, eine ökologische Landwirtschaft und den Schutz bedrohter Arten, des Wassers und der Luft.
Geschichte des Naturschutzes in Deutschland
In Deutschland engagieren sich seit ungefähr 200 Jahren einzelne Personen, Verbände und Institutionen für den Naturschutz. Die Motivation lag dabei überwiegend in Gegenreaktionen zu Veränderungen der Natur durch die Industrialisierung. Ein Mitbegründer dieser neuen Geisteshaltung und Bewegung war Naturforscher und Forst-Wissenschaftler Johann Matthäus Bechstein. Eine hohe Aussagekraft hatte bereits zum Beginn seines Engagements der Naturforscher Alexander von Humboldt. Als erste Handlung unter dem Zeichen des Naturschutzes wurde damals der Ankauf des Drachenfels im Siebengebirge durch den Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. bewertet. Dadurch wurde Demontage-Arbeiten eingestellt. Im 19. Jahrhundert gründeten sich die ersten deutschen Naturschutz-Vereine. Im Jahr 1847 wurden erstmals 28 Bäumen in einem Waldgebiet durch das königlich-sächsische Finanzministerium unter Schutz gestellt. Der erste Nationalpark wurde weltweit im Jahr 1872 mit dem Yellowstone Park in den USA gegründet. Weitere Nationalparks folgten und zunehmend wurden Bestimmungen durch einzelne Nationen zum Schutz der Natur erlassen. Im Jahr 1976 trat in Deutschland das Bundesnaturschutz-Gesetz in Kraft.
Deutschlands Naturschutzgebiete
Das Wesen deutscher Naturschutz-Gebiete ist im Bundesnaturschutz-Gesetz verbindlich festgelegt. In diesen Gebieten müssen Natur und Landschaft ganz oder teilweise in der nachfolgend dargestellten Weise Schutz benötigen:
Zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Biotopen oder Lebensgemeinschaften wildlebender Tier- und Pflanzenarten oder
Aufgrund ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder außergewöhnlichen Schönheit oder
Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen
Die Ausweisung von Naturschutz-Gebieten erfolgt jeweils durch die zuständigen Naturschutz-Behörden. Naturschutz-Gebiete leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität in Deutschland.
Erstmals wurden Naturschutz-Gebiete im Jahr 1920 als Schutzgebiets-Kategorie im Preußischen Feld- und Forstpolizeigesetz (PrFFGG) rechtlich etabliert. Als erstes Naturschutz-Gebiet wurde am 09.08.1921 das Neandertal rechtsverbindlich ausgewiesen. Es folgten die Lüneburger Heide und das Siebengebirge. Ende 2016 verfügte Deutschland über 8816 Naturschutz-Gebiete auf einer Gesamtfläche von 1.402.802 Hektar. Die Durchschnittsgröße eines Naturparks liegt bei 159 Hektar. Die Anteile in den einzelnen Bundesländern sind unterschiedlich. Der nachfolgende Überblick gibt Auskunft über die 10 größten deutschen Naturschutz-Gebiete:
- Östliche Deutsche Bucht 313.514
- Pommersche Bucht 200.888
- Nordfriesisches Wattenmeer 138.001
- Ammergebirge 28.877
- Lüneburger Heide 23.315
- Allgäuer Hochalpen 20.797
- Wattenmeer nördlich Hindenburgdamm 20.331
- Karwendel und Karwendelvorgebirge 19.348
- Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft 13.000
- Nationalpark Unteres Odertal 10.445
(Größenangaben jeweils in Hektar)